1. Präambel

Grundlage ist, dass Gott jeden Menschen aus Liebe erschaffen hat. Ausgehend von der Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen, streben wir an, dass es jedem an unserer Schule möglich sein soll, sich zu einer selbstkompetenten und sozialkompetenten Persönlichkeit zu entwickeln. Vorbild ist für uns, dass Jesus Christus grundsätzlich den Menschen achtungsvoll und heilend begegnet ist.

2. Leitbild – Werte und Normen

In unserer Schulgemeinschaft soll eine Atmosphäre herrschen, die basiert auf:

  • Vertrauen & Verlässlichkeit
  • gegenseitige Achtung & Toleranz
  • Transparenz (Offenheit & Ehrlichkeit), Hilfsbereitschaft & Fürsorge
  • Selbstverständlichkeit eigene Gefühle und Stimmungen zur Sprache zu bringen mit Hilfe von Stimmungsbarometer, Kummerkasten…

Dabei wird ein jeder in seiner Einzigartigkeit und seiner individuellen Entwicklung angenommen.

Beispiele der Umsetzung sind:

  • eine Form der gewaltfreien Konfliktlösung pflegen – ohne Vorverurteilung (z.B. Konfliktlosen)
  • Beratungs- und Vertrauenslehrer
  • Schulsozialarbeit
  • Schulseelsorge
  • sicheren Raum bieten, in dem jeder den Mut finden kann, sich Hilfe zu holen
  • Gespräche mit Kindern werden zu Dritt oder in offenen Räumen geführt
  • Formen demokratischen Umgangs pflegen (z.B. Klassenrat, Runder Tisch, Schulkonferenz)

Jeder, der am Schulleben beteiligt ist, trägt im Rahmen seiner Fähigkeiten zur gemeinsamen Verantwortung für ein menschliches Miteinander bei.

3. AnsprechpartnerInnen

Die SchülerInnen haben folgende Möglichkeiten sich Unterstützung zu holen:

  • im Gespräch mit einer selbstgewählten Person des Vertrauens
  • im Gespräch mit:
    • VertrauenslehrerInnen
    • BeratungslehrerInnen
    • Schulseelsorge
    • Schulsozialarbeiter
  • schriftlich über den Briefkasten (vor dem Büro der Schulsozialarbeit)
  • externe AnsprechpartnerInnen (z.B. Krisentelefon, Träger der Jugendhilfe, Kindernotdienst, Beratungsstellen) >> Hierüber gibt es eine Übersicht am schwarzen Brett im Foyer

Verfahrensschema siehe Anhang

Aufgaben und Pflichten des Beratungsteams

Bei Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs ist das Beratungsteam der Grundschule des Bernhardinums kompetente Anlaufstelle. Es wird ein Vermutungstagebuch geführt, der den O-Ton des Kindes dokumentiert. Außerdem erfolgt die Information an die Schulleitung. Das Problem muss je nach Personenkreis an die direkt übergeordnete Instanz weitergegeben werden. Das Beratungsteam stellt Kontakte zu Kinderschutzinstanzen (Beratungsstelle, zuständiges Jugendamt, KIZ) her und dokumentiert alle Entscheidungen und Vorgänge. Parallel ist es die Aufgabe der Schulseelsorge, der Schulsozialarbeit oder einer Person des Vertrauens, das Kind zu unterstützen und zu stärken.

4. Sexualpädagogische Begleitung für LehrerInnen

  • Fortbildungen zu Themen wie Handlungs- und Medienkompetenz
  • einmal jährlich Erfahrungs- und Informationsaustausch in der Dienstberatung
  • thematische Materialsammlung in der Lernwerkstatt

Sexualpädagogische Begleitung für für SchülerInnen

  • Sexualpädagogik basierend auf Rahmenlehrplänen
  • Die SchülerInnen werden sensibilisiert für die Problematik eines sexuellen Übergriffs durch Broschüren, Aushänge (Schwarzes Brett), Schüler-/Klassenworkshops durch interne oder externe Angebote.
    Jährlich werden Projekttage zu diesem Thema mit Ergebnispräsentation im Schulhaus durchgeführt.


Grundregeln zur Prävention sexueller Gewalt

DEINE GEFÜHLE SIND WICHTIG
Du kannst deinen Gefühlen vertrauen. Es gibt angenehme Gefühle, bei denen du dich gut und wohl fühlst. Unangenehme und seltsame Gefühle sagen dir, dass etwas nicht stimmt. Wir sind froh, wenn du mit uns über deine Gefühle sprichst, auch wenn es schwierige Gefühle sind.

ÜBER DEINEN KÖRPER BESTIMMST DU ALLEINE
Du bist wichtig und hast das Recht zu bestimmen, wie, wann, wo und von wem du angefasst werden möchtest.

ES GIBT ANGENEHME UND UNANGENEHME BERÜHRUNGEN
Es gibt Berührungen, die sich gut anfühlen und richtig glücklich machen. Es gibt aber auch solche, die seltsam sind, Angst auslösen oder sogar wehtun. Erwachsene haben nicht das Recht, ihre Hände unter deine Kleider zu stecken und dich zu berühren. Manche Leute möchten von dir so berührt werden, wie du es nicht willst, aber niemand hat das Recht, dich dazu zu überreden oder zu zwingen; auch nicht Menschen, die du gern hast.

DU HAST DAS RECHT, NEIN ZU SAGEN
Lass uns überlegen, in welchen Situationen es schlecht sein könnte zu gehorchen.

GUTE UND SCHLECHTE GEHEIMNISSE
Es gibt gute Geheimnisse, die Freunde machen und spannend sind. Schlechte Geheimnisse fühlen sich schwer und unheimlich an. Solche Geheimnisse, die dir ein ungutes Gefühl geben, solltest du weitersagen, auch wenn du versprochen hast, es nicht zu tun.

SPRICH DARÜBER UND SUCHE HILFE!
Wenn dich ein unheimliches Geheimnis oder Problem belastet, bitte ich dich, es mir oder einer anderen Person, der du vertraust, zu erzählen. Höre nicht auf zu erzählen, bis dir geholfen ist. Lass uns eine Liste von Menschen machen, mit denen du über „schwierige Dinge“ reden kannst.

DU BIST NICHT SCHULD
Falls du gelernt hast, dich zu wehren, und trotzdem sexuell ausgebeutet wirst – du bist nicht schuld; auch wenn du immer wieder hörst, du seist schuld! Die Verantwortung liegt immer beim Erwachsenen.